Nach den letzten 2 oder 3 Abenden kam immer wieder der Punkt auf das wir uns es vorstellen können Spielsituation auch durch Rollenspiel und nicht nur durch kloppen zu lösen.
Bei der "Forderung" nach mehr Rollenspiel sollten wir erstmal schauen was wir momentan haben und wo wir hin wollen.
Aktuell muss ich gestehen sieht es da bei uns recht mau aus. Um bei meiner eigenen Nase anzufangen versuche ich jetzt mal aufzuschreiben was ich an der Rolle von Lariel darstelle. Auf dem Papier ist er ein Auelf mit der Profession Kämpfer und dem Zusatz Wanderer. Letzteres unterstützt zumindest meine Spielweise in sofern das ich mich immer fernab meiner ehemaligen Sippe aufhalte. Meine Darstellung eines Elfen beschränkt sich aber fast darauf - das ich mir keinen Alkohol bestelle - es mehr oder weniger regelmäßig erwähne das ich ein Bad nehme und meine Kleidung reinige oder reinigen lasse - bei angeboten Aufträgen oder Questen nicht nach der finanziellen Belohnung frage (sie aber selbstverständlich einstecke) - den Zwerg foppe - meine Begrüßungsformel nicht "Die Zwölfe zum Gruß" lautet Da sind zwar ein paar Sachen bei die man als typisch elfisch bezeichnen kann aber insgesamt ist das keine Meisterleistung
Wenn ich jetzt noch den Aspekt des 2. Gezeichneten dazu nehme, das Zeichen gibt dem Träger die Gabe zwischen verschiedenen Völkern, Kulturen oder Rassen zu vermitteln und sie zu einem Bündnis zu bringen, kann man froh sein das die Geschicke Aventuriens nicht wirklich an mir hängen. Gefühlt hat Main häufiger gesagt das ich (Lariel) die richtigen Worte finde um der Situation zuträglich zu sein als ich überhaupt versuche gestartet habe etwas dafür zu tun.
Meine Darstellungen von Gonzalo als Gladiator und Lessandro als Magier sind nicht wirklich überzeugender, es liegt also nicht am Elfen sondern an mir.
Soviel zum Stand jetzt und warum ist das so. Bei mir gibt es glaube ich 3 Gründe an denen es im Moment scheitert. 1. Der Gedanke in jeder Spielszene mich in als die Figur darzustellen die ich mir ausgesucht haben. Denn immerhin wollte ich einen Elfen (Gladiator/Magier) spielen und mache das nicht weil ein entsprechender Held der Gruppe gut getan hätte. 2. Der fehlende Hintergrund zu meinem Helden. Bei der Generierung habe ich eigentlich immer eine Story im Kopf warum mein Held jetzt nicht Krämer oder Bauer geworden ist sondern das was er ist. Meistens kann ich das am ersten Abend wenn der Held neu ist auch noch ganz gut an den Mann bringen, aber spätestens wenn wir ein neues Abenteuer beginnen und überlegen ob alle teilnehmenden Helden sich schonmal getroffen haben ist das alles verpufft. 3. Die Spieldisziplin bzw. die Reaktionen der restlichen Anwesenden. Bevor sich wieder jemand auf dem Schlips getreten fühlt ich nehme mich davon in keiner weise raus. Häufig gab es Situationen in denen einer etwas machen konnte oder wollte und bis auf dem Meister keiner zugehört hat und das obwohl alle Helden in der gleichen Aktion waren und damit interagieren hätten können. Für mich ist es schon förderlich wenn alle versuchen bei der Sache und der Situation bleiben und nicht nach YouTube videos suchen, von dem letzten Videospiel erzählen was sie sich gekauft haben, sich Fürze zu wedeln oder ähnliches. Mir ist bewusst das wir unterm Strich nur ein Spiel spielen und jeder von uns das freiwillig in seiner Freizeit macht aber das ist halt auch kein Grund jemand anderen zu stören wenn grade versucht etwas durch Rollenspiel zu lösen. Wenn nämlich jemand im Kampf ist klappt das lustiger Weise. An dieser Stelle möchte ich aber auch hervor heben das Main und Matze als Meister aufmerksam sind und auf die kleinen Rollenspiel Momente gut einsteigen.
Was kann ich ändern oder verbessern? Mein Ansatzpunkt liegt momentan beim 2. Grund. Ich glaube wenn ich mir den Hintergrund zu meinem Helden wieder ins Gedächtnis rufe, ihn aufschreibe und ausarbeite fällt es mit leichter meinen Helden lebendig darzustellen. Dazu gehören solche Dinge wir Geburtsort, Familienverhältnisse, Ansichten zu Göttern und der Obrigkeit so wie zu andern Rassen oder Kulturen. Das das funktionieren kann sieht man finde ich ganz gut bei Pat und Parinor, da haben wir uns bei der Erstellung die Mühe gemacht uns Gedanken zumachen wo seine Heimatbaronie ist und der gleichen und das konnte schon mehr als einmal in ein beliebiges Abenteuer eingebracht werden. Denn auch für den Meister kann es von Vorteil sein etwas über die Helden zu wissen. Wenn ich damit richtig liege wird es mir auch leichter Fallen den 1. Grund entgegen zu wirken. Was den letzten Punkt betrifft so wird man sehen ob eine andere Spiel Atmosphäre entsteht oder nicht.
Was das Rollenspiel aus Meistersicht angeht würde ich gerne warten was eure Wünsche an den Meister so sind. Wie schon oben erwähnt finde ich die Ansätze von Main und Matze gut. Generell würde ich mich freuen wenn wir von unserem Denken wegkommen was den Kampf betrifft. Damit meine ich an dieser Stelle nicht das Regelwerk zum Kampf sondern das man als Meister immer versucht es so zu drehen das jeder mindestens einen Gegner abbekommt und das auch obwohl die Helden sich größte Mühe geben ihre schwachen Nahkämpfer zu schützen. Aber auch von Heldenseite wäre es mal schön Kampfsituationen nicht nur mit Plan A für Ansturm mit allem was da ist oder Plan B mit beidhändig brutal sondern Plan C für Clever den Gegner ausgetrickst anzugehen. Man soll es nämlich kaum glauben aber man gewinnt auch einen Kampf wenn nicht jeder Gegner gespalten auf dem Boden liegt. Und btw. es ist immer egal wer wieviele umgebracht hat, es gibt keinen Bonus, Auszeichnung oder auch nur lumpigen Kreuzer für die meisten Toten.
Das war jetzt ziemlich viel Text aber ich hoffe ich habe nicht zu sehr den Faden verloren oder bin abgeschweift.
Und auch wenn ich es jedesmal drunter schreibe an dieser Stelle wären wirklich die Gedanken dazu von jedem einzeln hilfreich und wichtig. Denn schließlich spielen wir DSA immer noch zusammen.